1803 |
Reichsdeputationshauptschluss. Die säkularisierten Bistümer (außer Mainz) und 45 Reichsstädte werden aufgeteilt. Preußen erhält, als Entschädigung für die abgetretenen linksrheinischen Gebiete, Hildesheim und Paderborn, Erfurt, alle mainzischen Besitzungen in Thüringen, das Eichsfeld, die Abteien Herford, Quedlinburg, Elten, Essen, Werden, Cappenberg, die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar und vom Bistum Münster den südöstliche Hauptteil. |
1805 |
Nach dem Vertrag zu Schönbrunn erhält Preußen Hannover und tritt Cleve, Neuenburg sowie Ansbach-Bayreuth ab. |
1806 |
Napoleon gründet den „Rheinbund“. Ende des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“. |
1806 / 1807 |
Preußen verbündet sich mit Russland und Sachsen gegen Frankreich. Bei Jena und Auerstedt werden die preußisch-sächsischen Armeen geschlagen. Napoleon zieht in Berlin ein. Der Zusammenbruch bewirkt innere Reformen in Preußen. |
1807 |
Hardenberg und Stern fordern in Denkschriften grundlegende Reformen des Staates. Die Militärreform wird von Scharnhorst, Clausewitz, Gneisenau und Boyen vorangetrieben. Im Frieden zu Tilsit verliert Preußen die westelbischen Besitzungen und die ehemals polnischen Gebiete, behält Westpreußen. |
1807 / 1808 |
Fichtes „Reden an die Deutsche Nation“. |
1808 |
Einrichtung von Fachministerien (Krieg, Inneres, Verwaltung, Justiz, Äußeres). Einführung der städtischen Selbstverwaltung. |
1809 |
Reform des Bildungs- und Unterrichtswesens durch Wilhelm von Humboldt. |
1810 |
Gründung der Berliner Universität. Humboldt, Fichte, Schleiermacher, Wolf, Boeckh, Savigny und andere begründen den europäischen Rang der Universität. Einführung der Gewerbefreiheit und der Gewerbesteuer. |
1811 |
Gründung der Universität Breslau. |
1812 |
Juden werden als Staatsbürger gleichberechtigt. |
1813 |
Bündnis zwischen Russland und Preußen gegen Napoleon. Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Napoleon unterliegt in der Völkerschlacht bei Leipzig. Auflösung des Rheinbundes. |
1814 / 1815 |
Wiener Kongress. Preußen erhält Westpreußen, Posen, das nördliche Sachsen, die Rheinlande und Westfalen. |
1815 / 1866 |
Deutscher Bund mit Sitz in Frankfurt/Main. Ihm gehören 35 Fürsten und vier freie Städte an. Preußen ist nur mit einem Teil seines Staatsgebietes vertreten. |
1817 |
Vereinigung der protestantischen Kirchen in Preußen zur „Evangelischen Kirche der Union“. |
1818 |
Gründung der Universität Bonn. Auf dem Wartburgfest fordern die Burschenschaften die deutsche Einheit. Preußen wird einheitliches Zollgebiet. |
1819 |
Ermordung Kotzebues; Karlsbader Beschlüsse: Verbot der Burschenschaften, Verfolgung von „Demagogen“ (Schleiermacher, Arndt, Jahn), Zensur. |
1823 |
Preußen wird in acht Provinzen eingeteilt und erhält Provinzialstände (1828). |
1834 |
Unter Führung Preußens wird der Deutsche Zollverein gegründet. |
1838 |
Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie in Preußen (Berlin-Potsdam). |
1840 – 1861 |
Friedrich Wilhelm IV. Er amnestiert die „Demagogen“ und setzt mit dem Kölner Dombaufest und der Tausendjahrfeier des Reiches nationale Symbole. |
1848 |
Märzrevolution. Gefordert werden die nationale Einheit, Vereins- und Pressefreiheit, Schwurgerichte und Volksmiliz. Nach Barrikadenkämpfen in Berlin verspricht Friedrich Wilhelm IV.eine Nationalversammlung. Auflösung derselben durch Militär, Einführung Dreiklassenwahlrecht und Bildung der ersten konservativen Partei (Gerlach, Bismarck). |
1849 |
Die Nationalversammlung erlässt in der Frankfurter Paulskirche eine Verfassung und wählt den preußischen König zum Kaiser. Friedrich Wilhelm IV. lehnt ab. Auflösung der Nationalversammlung. Hohenzollern kommt an Preußen. |
1850 |
Wiederherstellung des Deutschen Bundes unter Führung Österreichs. Im Frieden von Berlin wird der Krieg mit Dänemark beendet. „Revidierte“ preußische Verfassung (Konstituionelle Monarchie). |
1858 – 1888 |
Wilhelm I. Er übernimmt bis 1861 die Regentschaft für den erkrankten König. |
1862 – 1866 |
Bismarck wird zum Ministerpräsident berufen und regiert ohne gesetzliches Budget. |
1863 |
Lassalle gründet den „Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein“. |
1864 |
Deutsch-Dänischer Krieg. Dänemark tritt Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich ab. |
1866 |
Preußisch-Österreichischer Krieg. Preußen siegt bei Königgrätz. Auflösung des Deutschen Bundes. Hannover, Kurhessen, Frankfurt und Schleswig-Holstein kommen an Preußen. |
1867 |
Gründung des Norddeutschen Bundes. |
1869 |
Gründung der „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“ (Bebel, Liebknecht) in Eisenach. |
1870 / 1871 |
Deutsch-Französischer Krieg. Am 18. Januar 1871 Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. zum deutschen Kaiser. Das Kaiserreich ist ein Bundesstaat unter preußischer Hegemonie. Der Kaiser übt den militärischen Oberbefehl aus. Der preußische Ministerpräsident ist zugleich Reichskanzler. Der Reichstag wird nach dem allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrecht gewählt. |
1878 – 1890 |
Sozialistengesetz. |
1883 |
Krankenversicherungsgesetz. |
1884 |
Unfallversicherungsgesetz. |
1888 |
Friedrich III. stirbt nach kurzer Regierungszeit. |
1888 – 1918 |
Wilhelm II. |
1889 |
Alters- und Invalidenversicherung. |
1890 |
Wilhelm II. entlässt Bismarck. |